Moderation: Ulrich Brand (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)
Wann: 05. Juni 2018, 18:30 Uhr
Wo: Hörsaal III, NIG, Erdgeschoss, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Städtischer Raum wird immer mehr zur Ware. Öffentlicher Raum wird privatisiert und kommerzialisiert. Das Leben in der Stadt wird immer teurer, immer mehr Menschen können sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten. Gleichzeitig geht auch der Raum für alternative Lebensentwürfe, Selbstbestimmung und Mitgestaltung des Lebensraumes Stadt verloren. Aber Demonstrationen, Proteste und Hausbesetzungen (wie z.B. am 20. Mai in Berlin) zeigen auch: Es gibt Widerstand und er wächst.
Darüber wollen wir mit Andrej Holm sprechen. Er ist einer der bekanntesten Stadtsoziologen Deutschlands und mischt sich seit vielen Jahren aktiv in die Berliner Stadtpolitik ein. Auch ohne Parteizugehörigkeit wurde er 2016 von der rot-rot-grünen Regierung in Berlin zum Staatssekretär für Wohnen berufen und musste nach wenigen Wochen und einer aufgeregten öffentlichen Debatte um seine Biographie wieder zurücktreten. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gentrification, Wohnungspolitik im internationalen Vergleich und Europäische Stadtpolitik.
Vor kurzen erschien auch sein Buch „Kommen. Gehen. Bleiben. Andrej Holm im Gespräch“, das er zusammen mit Samuel Stuhlpfarrer schrieb. Darin geht es nicht nur um seine Berufung in die Regierung und die mediale Debatte um eine fünfmonatige Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, sondern auch um seine Hausbesetzerzeit, einen Terrorverdacht, Bewegungserfahrung und Regierungsverantwortung.