Die Wiener Gratiszeitungen sind der Stadt – insbesondere dem Wohnbaustadtrat – oft erstaunlich wohlgesonnen.
So fand sich in Österreich am 9. Oktober direkt über den Bericht über den ersatzlosen Abriss eines Gemeindebaus – also einer Maßnahme der Verminderung des kommunalen Wohnhausbestands – ein Artikel mit dem Titel “Wohnen bleibt leistbar” inklusive Foto des Herrn Wohnbaustadtrat.
Muss man neben einen kritischen Artikel einen freundlichen setzen? Ist das Ausgewogenheit á la Österreich? Gab oder gibt es bei Österreich auch eine Vorgabe, dass man Anzeigenkunden eine “wohlwollende PR Berichterstattung” zukommen lassen soll?
Ein Höhepunkt der PR-Berichterstattung war jedenfalls die Definition des Begriffs “urban” in “heute” vom 11. September – wobei hier leider nicht mehr bekannt ist, ob es sich um ein Advertorial oder um einen “redaktionellen” Beitrag handelt. Der Titel des Beitrags ist “Lebensqualität pur: Wohnen im Grünen und Urbanität“. Links findet sich ein Foto aus einer Au – wohl die Lobau – und rechts eines vom Gewerbepark Stadlau. Naheliegend ist, dass wenn das Foto links die nahe gelegene Natur symbolisieren soll das rechts Urbanität symbolisiert. Im Text wird dann auch auf die umfassenden Einkaufsmöglichkeiten im Donauzentrum und im Gewerbepark Stadlau verwiesen. Der Gewerbepark ist derart urban, dass sich auf NORC leider keine Fotos finden – ich denke aber das Foto aus heute ergibt einen ausreichenden Eindruck.
@bagruthewi sagt:
Beitrag von @urban_izm über den ersatzlosen Abriss eines Gemeindebaus und unkritische Medienberichterstattung: http://t.co/3jRWFb3J #Wien