7 Haushalte pro Tag. Radio Augustin über Zwangsräumungen in Wien

Jeden Tag werden in Wien etwa sieben Haushalte delogiert, die Hälfte davon im Gemeindebau. Betroffen sind aber weit mehr Menschen, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Wiener Haushalt zwei Personen zählt. Seit einem Jahr ist die “Soziale Wohnungssicherung” im Gemeindebau aktiv – eine Form der Delogierungsprävention, die versucht Zwangsräumungen abzuwenden. Über Delogierungen und deren Hintergründe ist in der Öffentlichkeit und den Medien aber eher wenig zu hören; und wenn, dann eher sensationsbezogen wie letztes Jahr, als in Wien Hernals eine Wohnung im Zuge einer Delogierung explodierte.

Georg Pöchhacker hat für Radio Augustin ein spannendes Feature zum Thema aufgenommen. Zum Nachhören hier: https://cba.fro.at/370442

Radio dérive zu Airbnb in Wien

TUNE IN: Radio dérive zu Airbnb in Wien. Greta Egle und Lisa Puchner haben sich mit den Autoren Justin Kadi und Roman Seidl über die Erkenntnisse einer gemeinsam mit Leonard Plank an der TU Wien erstellten Studie, sowie die mit dem Plattform-Urbanismus verbundenen Problematiken und mögliche Regulationsansätze unterhalten.. Heute um 17:30 auf Radio ORANGE 94.0 und hier zum streamen: https://cba.fro.at/369785
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Studie zu Wohnleistbarkeit mit methodischen Schwächen

Leistbares Wohnen wird momentan viel diskutiert in Österreich. Die verfügbare empirische Datenlage ist gleichzeitig äußerst mangelhaft. Die Immobilienplatform Immobilienscout24.at hat dieser Tage eine kurze Analyse veröffentlicht (hier), die auch in diversen Medien aufgegriffen wurde (z.B. im DerStandard hier oder in DiePresse hier). Mit aktuellen Zahlen, aber methodischen Schwierigkeiten.

Aktuelle Zahlen

Der Immobilienscout24 Erschwinglichkeitsindex bildet laut der Website ab, “wo (..) sich Österreicher das Wohnen am ehersten leisten [können]”. Die Frage wird gestellt: “Wie viel meines Nettoeinkommens gehen fürs Wohnen auf (Sic!)?” Differenziert wird nach Bezirken österreichweit. Zentrale Ergebnisse: Österreichweit liegen Wohnkosten bei 35% des Einkommens. Vier Prozentpunkte mehr als noch vor 4 Jahren. Nach Bundesländern ist die Belastung am höchsten in Tirol (42%), gefolgt von Salzburg (36), Vorarlberg (32) und Wien (31%). Auf Bezirksebene sind vor allem Skiorte und Nobelbezirke schwierig leistbar. In Kitzbühel etwa liegt die Belastung laut der Analyse bei 73%. In Wien liegen die Innenstadt, Döbling, Währing, Hietzing, Donaustadt und Alsergrund über dem Bundesschnitt.
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Verteilungspolitische Implikationen der geplanten Wohnrechtsreformen

Die Pläne der neuen Bundesregierung im Bereich Wohnen sind bekannt: Eigentum wird im Regierungsprogramm als die beste Wohnform gesehen und soll gefördert werden. MieterInnen drohen hingegen höhere Belastungen, etwa durch Ausweitung der Lagezuschläge, die Erschwerung der Weitergabe von Mietverträgen, oder die Erleichterung von Mieterhöhungen durch Sanierung. Die verteilungspolitischen Implikationen dieser Maßnahmen wurden bisher kaum diskutiert. Hier drei Diagramme zur Debattenanregung.
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Regierungsprogramm: was bringt es für MieterInnen?

Das Regierungsprogramm sieht Wohnungseigentum als beste Wohnform an und will es entsprechend fördern. Aber was beinhaltet das Programm für MieterInnen? Gleich zu Beginn heißt es, es soll einen “fairen Interessenausgleich zwischen Mietern und Vermietern geben”. Aber was bedeutet das genau? Hier ein genauerer Blick auf drei geplante Änderungen. (Hier das Regierungsprogramm zum Download, Teil zu Wohnen Seiten 47-49)
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Wie sich die Immobilienwirtschaft in das Regierungsprogramm eingebracht hat

Mit dem Bekanntwerden des Regierungsprogramms stellt sich neben der Frage nach den möglichen Auswirkungen der ankündigten Maßnahmen auch die Frage, wessen Interessen Eingang in das vorgelegte Programm gefunden haben. Im Bereich “Wohnen” ist eine Interessensgruppe bei Betrachtung der Vorhaben unübersehbar: die Immobilienwirtschaft.

Klar wird das durch einen Vergleich des Regierungsprogramms mit den aktuellen Pressematerialien des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI). Ein Großteil der Forderungen des ÖVI wurde in das Regierungsprogramm übernommen. Manche mit etwas größerer Anpassung, manche fast identisch.
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Regierung will Wohnungseigentum fördern. Wie sinnvoll?

Regierungsprogramme sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen – sie sind ja wie der Name schon sagt erst einmal nur Programme und noch keine umgesetzten Maßnahmen. Allerdings lassen sich in solchen Programmen bereits generelle Stoßrichtungen und Ausrichtungen erkennen. Der Bereich Wohnungspolitik ist unkonkreter als andere Bereiche, wie von Stefan Kappacher hier richtig angemerkt, lässt aber mit einer zentralen Forderung aufhorchen: dem Plan der Wohnungseigentumsförderung. Gleich zu Beginn des Abschnitts Wohnen heißt es da: „Langfristig ist Eigentum die angestrebte und günstigste Form des Wohnens. Wir müssen alles unternehmen, dass wieder vermehrt Wohnraum im Eigentum erworben werden kann, denn Eigentum ermöglicht ein selbstbestimmtes, abgesichertes Leben.“ (nachzulesen im Regierungsprogramm hier)
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lidovienna: Die Transformation Transdanubiens

Kein anderer Teil der Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten so stark verändert wie Wien links der Donau. Ein guter Grund also, sich die Dimension dieses Wandels aus der Vogelperspektive anzuschauen. Das Projekt lidovienna macht genau das. Mithilfe historischer Orthofotos von 1938 bis heute wird die bauliche Veränderung Transdanubiens eindrucksvoll illustriert. Darüber hinaus werden die lange Geschichte der Wiener Planung und der Einfluss von Zeitgeist und Entwicklungskontext auf Wien links der Donau nachvollziehbar gemacht.
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Der Verband der institutionellen Immobilieninvestoren und die “faktenbasierte” Wohnungspolitik

Der Verband der institutionellen Immobilieninvestoren (VII) lässt diese Woche mit einer Presseinformation aufhorchen. Er fordert eine “faktenbasierte Wohnpolitik”. Skurril mutet dabei an, dass die in den Unterlagen präsentierten Fakten fehlerhaft und unvollständig sind.

Der VII sieht etwa hinter Statistiken zur Mietsteigerung einen “Mythos”. “Statistiken die aufzeigen, dass Mieten regelmäßig steigen, sind mit Vorsicht zu betrachten. Denn es handelt sich dabei ausschließlich um neu abgeschlossene Mietverträge.” Fakt ist, dass die Bestandsmieten, inklusive Neu- und Altverträgen, in Wien seit Jahren rasant steigen. Die Bruttomieten (Hauptmietzins + Betriebskosten + 10% USt.) sind über alle Wohnungsmarktsegmente zwischen 2008 und 2014 um 24% gestiegen. Die Inflation ist im gleichen Zeitraum lediglich um 12% gestiegen. Noch relevanter: Den stärksten Anstieg verzeichnet da der private Mietwohnungssektor, also der Bereich, in dem die Mitglieder des VII als Vermieter aktiv sind. Während die Mieten im gemeinnützigen Sektor um 16% gestiegen sind und in Gemeindewohnungen um 17%, sind sie im privaten Mietwohnungssektor um 34% gestiegen.weiterlesen >

urbanize! startet diesen Freitag, 6.10. im AzW

Eine spannende Veranstaltungsserie zum Thema Demokratie und Stadt gibt es vom 6.-15. Oktober in Wien, organisiert von dérive – Zeitschrift für Stadtforschung. Wir weisen gerne darauf hin und teilen hier die Ankündigung der Veranstalter zur Auftaktveranstaltung:

Festivaleröffnung DEMOCRACitY – Demokratie und Stadt

Eröffnung urbanize! Festival und Ausstellung Actopolis mit Subchor Sing-Along, Zeppelin/Bukarest, und #analogposting

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Der Wiener Zinshausmarkt boomt – und was das für die MieterInnen bedeutet

Die Nachfrage nach Wiener Zinshäusern ist groß. Und sie werden so teuer verkauft wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis des aktuellen OTTO-Zinshausberichts. Seit 2009 erhebt die Immobilienfirma Transaktionen mit Zinshäusern in der Bundeshauptstadt. Derstandard.at berichtet hier.

Rekordumsätze und Rekordpreise

Im ersten Halbjahr 2017 wurden in Wien insgesamt 424 Millionen Euro durch Verkäufe und Käufe von Zinshäusern umgesetzt – ein Plus von 83 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016. Die Preise sind ebenfalls in die Höhe geschnellt. Im Jahr 2009 wurde im Durchschnitt noch ein Quadratmeterpreis von 300 bis 800 Euro bezahlt. Mittlerweile sind es bis zu 2400 Euro. Unter 1320 Euro pro Quadratmeter gibt es „mittlerweile kein Zinshaus mehr“, berichtet Richard Buxbaum, Wohnimmobilienexperte bei Otto Immobilien auf derstandard.at.
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Christian Schmid im Gespräch mit Elke Rauth über Henri Lefebvre und Recht auf Stadt

23. September 201718:00-19:00

Christian Schmid, Autor von »Stadt, Raum und Gesellschaft«, einer äußerst lesenswerten Einführung zu Lefebvre, ist morgen Gast des zweiten Wiener HUMANITIES FESTIVALS. Thema des Festivals ist »REVOLUTION!«

Samstag, 23.9., 18:00, Festsaal TU Wien

Der französische Philosoph Henri Lefebvre gilt nicht nur als einer der Väter des Mai ’68, er hat ein Jahr zuvor auch das heute hochaktuelle Buch „Le droit à la ville“ („Das Recht auf Stadt“) geschrieben. Gegen den funktionalistischen Städtebau der Nachkriegszeit feierte er die Stadt als Œuvre aller Bewohner_innen und Möglichkeitsraum für die urbane Gesellschaft.

Christian Schmid, Professor an der ETH Zürich und einer der profundesten Lefebvre-Kenner, erläutert im Gespräch mit Elke Rauth (dérive) Lefebvres’ Theoriewelt und ihre Anwendbarkeit auf die Stadt von heute.

Infos zum Lefebvre-Buch von Christian Schmid http://www.steiner-verlag.de/titel/58044.html

Infos zum HUMANITIES FESTIVAL http://humanitiesfestival.at/

Neues Buch: Wohnraum für alle?!

Ein neues Buch zur aktuellen Wohnungsfrage. Mit Fokus auf Deutschland, aber auch Wien kommt vor. Mitherausgegeben von Urbanizm-Redakteur Justin Kadi.

Barbara Schönig / Justin Kadi / Sebastian Schipper (Hg.) (2017): Wohnraum für alle?! Perspektiven auf Planung, Politik und Architektur. transcript: Bielefeld.

Seit Jahren steigen Mieten und Wohnungspreise – vor allem in wachsenden Städten und Regionen Deutschlands. Günstiger Wohnraum wird zunehmend knapp und gerade untere und mittlere Einkommensgruppen sind von hohen Wohnkosten belastet. Der Band bringt gestalterische, gesellschaftliche und politische Lösungsansätze in einen Dialog. Die Beiträge erkunden die Gründe für die Wiederkehr der Wohnungsfrage und stellen Strategien vor, mit denen bezahlbarer Wohnraum für alle geschaffen werden kann. Akteure aus Wissenschaft, Praxis, Politik und sozialen Bewegungen finden hier aktuelle Perspektiven auf ein drängendes urbanes Problem.

Mit Beiträgen von: Barbara Schönig, Bernd Belina, Susanne Heeg, Kathleen Scanlon, Darinka Czischke, Susanne Frank, Anne Vogelpohl, Lisa Vollmer, Elodie Vittu, Norma Brecht, Andrej Holm, Bernd Hunger, Jan Kuhnert, Joscha Metzger, Sebastian Schipper, Christoph Reinprecht, Grit Schade, Katrin Lompscher, Ivo Balmer, Tobias Bernet, Sabine Horlitz, Jutta Albus, Hans Drexler, Caroline Kauert, Max Welch Guerra.

Zur Open-Access Leseprobe geht’s hier.

…weitere Infos und Bestellung hier.

Neue Augustinbeilage zum Wohnen in Wien

Die aktuelle Beilage des Augustins hat den Titel “Mietenwahnsinn, Wohnungsnot, Widerstand: Wohnen in Wien 2017”. Aus dem Einleitungstext: “Im Gegensatz zum internationalen Lobgesang über die soziale Wohnungspolitik in Wien, zeigt sich heute ein erschreckendes Bild: Die Mieten explodieren, günstige Wohnungen sind knapp und immer mehr Menschen können sich die Wohnungskosten nur mehr schwer leisten. Rassismus am Wohnungsmarkt und verschärfte Zugangsrichtlinien im sozialen Wohnbau machen es für viele Bewohner_innen dieser Stadt zusätzlich schwer, angemessenen Wohnraum zu finden.”

Unter anderem mit Texten der UrbaniZm Redakteure Justin Kadi zu Lagezuschlägen im privaten Altbausektor, und Mara Verlic zu aktuellen Herausforderungen für die Gemeinnützigkeit, sowie weiteren Texten zu Zugangsbeschränkungen im Gemeindebau und einer Übersicht über Initiativen gegen den Mietenwahnsinn. Herausgegeben wurde die Beilage von Sarah Kumnig, Justin Kadi, Mara Verlic und Raphael Kiczka.

Im August als Beilage zu jedem Augustin.

urbaniZm wird weltweit gelesen

UrbaniZm berichtet über Stadtentwicklung in und um Wien. Gelesen wird der Blog mittlerweile aber weltweit. Seit der Gründung im Jahr 2012 hatten wir Zugriffe aus 140 von 194 Ländern weltweit. Die Karte illustriert diese große Reichweite. Alle farbigen Bereiche zeigen Ländern aus denen wir Zugriffe hatten. In weiß jene ohne Zugriffe.

Wenig bekannt sind wir demnach vor allem noch in Afrika und im mittleren Osten. Europa haben wir aber beispielsweise bereits fast vollständig abgedeckt. Lediglich aus sieben europäischen Ländern gab es noch keinen Zugriff, darunter Finnland und die baltischen Staaten.
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